Das Leben ist Probe

Das Leben ist eine einzige Probe für den Ernstfall. Helmi Eichberger in einer Pause von der Probe am Naschmarkt zu Wien am 24. Mai 2014 um 21 Uhr 07. (Foto: Oswald)

Das Leben ist eine einzige Probe für den Ernstfall. Helmi Eichberger in einer Pause von der Probe am Naschmarkt zu Wien am 24. Mai 2014 um 21 Uhr 07. (Foto: Oswald)

„Jo, de Frauen san ma‘ wurscht, und san se no‘ so schee‘,
denn es gibt nur a Person, auf de i wirklich steh‘:
I, nur i und nur i alla‘ steh‘ auf mi‘ und nur auf mi‘ alla‘.
I, nur i und nur i alla‘ steh‘ auf mi‘ und nur auf mi‘ alla‘.
Gibt ’s da noch wen ander’n? Nein, hier gibt ’s nur mich,
denn das Allerwichtigste: Jawohl, das bin ich.“

(Auszug aus Helmis Lied mit minimalistischem Titel: „I“; März 1996)

(Wien, im Mai 2014) Das Leben ist eine Probe der Probe für den Ernstfall, der nie eintreten soll. Manche trainieren auf den Ernstfall bewußt hin, um den Kitzel zu spüren wie es wäre, wenn: Feuerwehrleute tun das, Polizisten, Rettungsleute. Oder Musiker. Sie proben und proben und proben. Bis der Ernstfall eintritt und es keine Probe mehr ist.

Gerhard Eichberger hat genug gelernt. Zwei weibliche Gesangshelferinnen in der Vergangenheit, ein männlicher Tippgeber (Vickerl Adam für 300 Euro die Stunde) genügten. Es geht nicht mehr um Trockentraining. Langsam wird Wasser ins Bassain gelassen. Es steigt immer mehr und mehr. Hoch und höher, bis kein Boden mehr unter Füßen zu spüren ist und ein Schwebezustand beginnt. Dann kann man Schwimmen oder man säuft ab.

Wer Angst vor steigendem Wasser hat, darf nicht probieren dem Publikum Kunststückln zu zeigen. Wer sich nur mit aufgestülpten Hosen bis zu den Knien ins kalte Wasser traut und zum Strand umkehrt, wird nie Applaus ernten. Deswegen wird geprobt. Damit man sich, wenn das Bühnenlicht angeht, wie ein Fisch im Wasser bewegt.

Wasser Marsch

Jede Woche probt Eichberger nun. Irgendwann muss das 90 Minuten Programm stehen. Man hat einen Auftritt im Auge. Am 4. Oktober 2014 findet ein sogenanntes „IT-Treffen“ in Wien statt. Das ist ein Vereinstreffen von Computerfreaks, die sich mit alten Computern beschäftigen. Der Verein tagt im „Hotel Lena“ im 21. Wiener Bezirk. Die einzigen beiden Österreich-Mitglieder dieses dubiosen Vereins sind Kurt Radowisch und Gerhard Eichberger. Radowisch schlug Eichberger nun vor, dass er am 4. Oktober in besagtem Vorstadthotel ein Abendkonzert macht.

Doch der Plan ist undurchdacht. Nach Besichtigung der Umstände: Ein schäbiges Hotel ohne Veranstaltungssaal, nicht-deutschsprechende Tagungsgäste (IT-Club), die an dieser Art Musik nicht interessiert sind, dezentrale Örtlichkeit, die keinen Schwanz anzieht. Man müsste keine Leute aus dem Saal spielen, weil keine kommen.

Das Grundgerüst der neuen Formation: Gittarist Martin, Sänger Helmi, Schlagzeuger Andy. (Foto: Oswald, am 23. Mai 2014)

Das Grundgerüst der neuen Formation: Gittarist Martin, Sänger Helmi, Schlagzeuger Andy. (Foto: Oswald, am 23. Mai 2014)

Daher ist verständlich, dass die beiden anderen Bandidos, die Musikanten Martin (Gitarre) und Andy (Sticks) dazu neigen, Helmi diese Idee tendenziell wieder auszureden. Der Auftrittsplan in einem ungeeigneten Hotel ist Unsinn. Das wissen alle außer Helmi.

Derzeit gibt es keinen Plan B, der eine andere Location an diesem Tag vorsieht. Es gibt einen Plan C. Der lautet, heuer wieder im von der Stadt Wien finanzierten „Planet Music“ mitzumachen, die den jährlichen Talent-Wettbewerb ausrichten. Dafür hat man sich aber noch nicht angemeldet.

…Fortsetzung folgt…

Helmi bei der Probe. (Foto: Marcus J. Oswald)

Helmi bei der Probe. (Foto: Marcus J. Oswald)

Helmi im Probenraum

Gerhard Eichberger mit Gitarristen Martin Heller vor der Probe im Cafe Einhorn (Foto: Oswald, 2. Mai 2014)

Gerhard Eichberger mit Gitarristen Martin Heller vor der Probe im Cafe Einhorn (Foto: Oswald, 2. Mai 2014)

(Wien, im Mai 2014) Es ist die zumindest vierte Neuauflage des Projektes „Helmis Nightmare“: Die erste gab es zum Start des Solistendaseins 2009, als eine Söldnerformation im E-Werk am Wiener Handelskai zum einmaligen Spiel zusammen kam. Danach folgte eine Umdisponierung unter dem Zepter des strengen wie zielorientierten Peter Karoly im Jahr 2010. Danach war lange Pause. Die Herausgabe der Platte („A langer Spieß“) erfolgte im Jahr 2012 unter der tontechnischen Hand von Vickerl Adam mit einer reinen Studiotruppe, die alleine für die Plattenaufnahme einsprang. Dann gab es erst wieder im September 2013 eine willige Bühnenformation für einen knapp einstündigen Liveauftritt im „Planet Music“ mit routinierten Musikern. Mittlerweile gibt es eine lange Latte an Musikern und guten Geistern, die es mit dem Projekt gut meinten (Link zur langen Liste).

Vierter Anlauf

Nun stehen wieder neue Leute an den Instrumenten. Sie kommen aus Wien und Niederösterreich. Die vierte Auflage der Live-Formation ist noch unvollständig. Nach dem Absprung des Kurt Wolloch vor ein paar Wochen als Keyboarder wird ein neuer Tastenvirtuose gesucht, vor allem aber ein Bassist. Wenn diese Personen gefunden sind, wird es im Probenkeller eng, aber gemütlich.

Drei Stunden Proben

Drei Stunden dauern die wöchentlichen Proben für ein Programm, das am 4. Oktober 2014 auftrittsreif sein soll. Es soll ein Auftritt im „Hotel Lenas Donau“ werden, wo man zwei Stunden ein Publikum gewinnen will. Da Helmi keine Coverversionen mehr singt, sondern ausnahmslos eigene Lieder und ihre Interpretationen in den Vordergrund stellen will, wird das ein großes Experiment mit vielen Unbekannten, bei dem nur ein Faktor ist, ob die Stimme hält. Daher wird jede Woche gemeinsam geübt. Bis Oktober ist noch Zeit. Möglich, dass man davor wieder im „Planet Music“ beim Bandwettbewerb mitmacht, um ein Zwischenresümee zu ziehen.

Im Probenraum herrscht Klausur. Helmi wird manchmal eingezählt, damit er den Einsatz weiß.  Seine Texte sind lang und kompliziert. Es ist Sprechgesang vom Blatt, weil diese Textlänge nicht einmal Udo Jürgens im Kopf behalten könnte. Helmis Texte sind der Antipode zu DJ Ötzi, der mit wenig Text auskommt. (Foto: Marcus J. Oswald aus dem Probenraum am 2. Mai 2014)

Im Probenraum herrscht Klausur. Helmi wird manchmal eingezählt, damit er den Einsatz weiß. Seine Texte sind lang und kompliziert. Es ist Sprechgesang vom Blatt, weil diese Textlänge nicht einmal Udo Jürgens im Kopf behalten könnte. Helmis Texte sind der Antipode zu DJ Ötzi, der mit wenig Text auskommt. (Foto: Marcus J. Oswald aus dem Probenraum am 2. Mai 2014)

Die Proben sind nun im Keller angekommen, in dem man auch bleiben will. Nach den schniecken Proberäumen in den „Vienna Rehearsal Studios“ im 3. Bezirk ist man in einem Keller beim Naschmarkt gelandet, der eng, einfach und preiswert ist. Anmeldung ist unkompliziert, gute Erreichbarkeit ist gegeben. Eine Big Band passt nicht hinein, aber vier Musiker, ein Sänger und ein Zuhörer – wenn alle stehen. Es ist situationsangepasst und situationselastisch.

Vielleicht ist das die Umgebung, die nach langen Experimenten nun zu jener Arbeitsathmosphäre führt, die für alle Beteiligten Ergebnisse bringt, mit denen man leben kann.

Marcus J. Oswald (Ressort: Helmi im Probenraum)

Helmi bei Gericht als Zeuge

Die Spannung ist Gerhard ins Gesicht geschrieben, als er am 30. April 2014 im Landesgericht Wien auf den Prozess wartet. Es ist 10 Uhr 30. (Foto: Oswald)

Die Spannung ist Gerhard ins Gesicht geschrieben, als er am 30. April 2014 im Landesgericht Wien auf den Prozess wartet. Es ist 10 Uhr 30. (Foto: Oswald)

(Wien, im Mai 2014) Gerichtsbericht mit Zeugenaussage folgt!

Liste der Mitwirkenden

(Wien, im März 2014) Zusammenstellung der Personen, die seit September 2009 am Projekt „Helmis Nightmare“ rund um Gerhard Eichberger mitmachten. Liste aller Künstler (mit Emails):

HELMI’S NIGHTMARE – Besetzung
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Die Band
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Gerhard Eichberger, Gesang ….. Gerhard.Eichberger@blackbox.net
Stephanie Siebenhandel, Gesang… Siebo@gmx.at
Kurt Woloch, Keyboard ………. kurt_woloch@hotmail.com
Kurt Radowisch, Keyboard ……. k.radowisch@a1.net
Jürgen Preissler, E-Gitarre …. novo-verba@gmx.at
Otto Haunold, E-Gitarre …….. ottohaunold@gmx.at
Peter Karolyi, Bass …………. carolyner@gmx.at
Nadja Milfait, Chello ………. navemil@yahoo.com
Rafael Reiter, Percussions ….. mail@zonk.at
Moritz Rauter, Schlagzeug …… moritz.rauter@gmx.at
Stephan Schiffleithner, Tuba … stephan.schiffleithner@gmail.com
Klaus Süss ………………… fam.suess@aon.at
Junior, Bass ………………. juniormusik@gmx.at
Markus Tuma, Schlagzeug …….. sylvia.tuma@chello.at
Martin Heller, E-Gitarre ……. martin.heller@wienkav.at
Rafael Reiter und Stephan Schiffleithner machen derzeit nicht mit.
Kurt Radowisch ist Ersatzkeyboarder für die Bassline, falls weder Peter Karolyi noch Rafael Reiter spielen können.

Personen drumherum
——————
Jacky Surowitz …………….. jacky.art@gmx.net ……. Beratung, Videos usw.
Erwin Riefler ……………… erwin.riefler@gmx.net … war der Manager
Biggie Waite ………………. biggie.waite@gmail.com .. möchte eventuell mitmachen
Ludwig „Wickerl“ Adam ……. adams-family@aon.at .. Berater und guter Geist
Marcus J. Oswald ………….. marcus.oswald@gmail.com . Betreiber der Webseite zu HELMI’S NIGHTMARE

Marcus J. Oswald (Ressort: Unter ferner laufen)

Starker Auftritt in Szene Wien

Gerhard Eichberger vor dem Auftritt am 22. September 2013 in der Szene Wien. Er ist zuversichtlich, dass er beim Bandwettbewerb in die nächste Runde kommt. (Foto: Marcus J. Oswald)

Gerhard Eichberger vor dem Auftritt am 22. September 2013 in der Szene Wien. Er ist zuversichtlich, dass er beim Bandwettbewerb in die nächste Runde kommt. (Foto: Marcus J. Oswald)

(Wien, im September 2013) Der misslungene Solo-Auftritt bei der ORF-Großen Chance am 20. September 2013 ist abgehakt. Drei Tage vor dem 51. Geburtstag von Bandleader Gerhard „Helmi“ Eichberger präsentierte sich das Projekt „Helmi’s Nightmare“ am 22. September 2013 von der musikalisch starken Seite an der Rampe der „Szene Wien“. Im Rahmen eines Bandwettbewerbs blieb die Gruppe in Altwiener Tradition dem „Rotations-Prinzip“ treu und zeigte wieder neue Live-Musiker vor. Stabil wie ein Pfosten an der Stimmgabel Frontsänger Helmi, der das halbstündige Programm in Rockstarmanier mit nacktem Oberkörper (aktuelles Kampfgewicht: 116 Kilo) und brachialer Schreistimme abwickelte. Damit zeigte er, dass er, anders als beim mauen „Große Chance“-Singsang, dann zu Form aufläuft, wenn die Band exaktes Zusammenspiel pflegt und er soziale Interaktion auf der Bühne zeigen kann. Sein weiblicher Bühnenpartner diesmal, in Lack und Leder: Biggie Waite. Der furiose Live-Act wurde am Ende nicht mit Zählbarem belohnt: Das Publikumsvoting fiel mit sechs abgegebenen Stimmen auf der Eintrittskarte zu wenig deutlich aus. Der Fan-Club war zu klein. Es hat nicht sollen sein.

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Helmi Eichberger am Beginn seiner Bühnenshow mit Zylinder und Holzfällerhemd. Mit 50 Lenzen nimmt er am Bandwettbewerb der Szene Wien teil. (Foto: Oswald)

Helmi Eichberger am Beginn seiner Bühnenshow mit Zylinder und Holzfällerhemd. Mit 50 Lenzen nimmt er am Bandwettbewerb der Szene Wien teil. (Foto: Oswald)

Frontman Helmi Eichberger mit Mütze in Szene Wien. (Foto: Archiv Helmis Nightmare)

Frontman Helmi Eichberger mit Mütze in Szene Wien. (Foto: Archiv Helmis Nightmare)

Auftritt Helmis Nightmare in Szene Wien: Im Bild die Gitarristen. (Foto: Wilhelm Lang)

Auftritt Helmis Nightmare in Szene Wien: Im Bild die Gitarristen. (Foto: Wilhelm Lang)

Gesang Biggie Waite und Gerhard Eichberger, begleitet von Stromgitarren. (Foto: Wilhelm Lang)

Gesang Biggie Waite und Gerhard Eichberger, begleitet von Stromgitarren. (Foto: Wilhelm Lang)

Marcus J. Oswald (Ressort: Helmis Konzerte)